Ob Mandeln, Macadamia oder Pistazien – dass Nüsse vor Darmkrebs schützen, ist bekannt. Nur die genaue Wirkungsweise blieb bislang unklar. Nun ist es Forschern gelungen, die biochemische Nuss zu knacken.
„Bereits seit längerem wissen wir, dass Nüsse voller Inhaltsstoffe stecken, die gut sind für das Herz-Kreislaufsystem, die vor Übergewicht schützen oder Diabetes“, berichtet Dr. Wiebke Schlörmann, vom Lehrstuhl für Ernährungstoxikologie der Uni Jena. Und die gesunden Knabbereien können mehr: Einige Studien belegen, dass Nüsse vorbeugend gegen Darmkrebs wirken. „Was wir bislang noch nicht im Detail wussten, ist, worauf die protektive Wirkung von Nüssen beruht,“ erklärt die Ernährungswissenschaftlerin.
Forscher untersuchen fünf Nusssorten
Um dem Phänomen auf den Grund zu gehen, untersuchten die Jenaer Forscher Macadamia-, Hasel- und Walnuss sowie Mandeln und Pistazien. Die fünf Nusssorten versetzten sie im Reagenzglas mit Verdauungssäften und entlockten ihnen so ihre wirksamen Bestandteile. Anschließend ließen sie die gewonnenen Substanzen auf verschiedenen Krebszelllinien einwirken.
Nüsse wirken gegen Freie Radikale und Krebszellen
Die Wissenschaftler stellten fest: Beim gesuchten Schutzmechanismus spielen Freie Radikale eine Schlüsselrolle. Die hochreaktiven Sauerstoffverbindungen bilden sich unter Einwirkung ultravioletter Strahlen oder bestimmter Chemikalien und spielen eine wichtige Rolle bei der Tumorentstehung. Nüsse regen Schutzmechanismen gegen die Freien Radikale an. Unter anderem aktivieren sie Enzyme wie Katalase oder Superoxiddismutase, welche die Freien Radikale abbauen. Zusätzlich treiben die Wirkstoffe der Nüssen Krebszellen in den programmierten Zelltod. „Diese Wirkung haben wir bei allen untersuchten Nusssorten nachweisen können“, erklärt Studienleiter Prof. Michael Glei. In einer weiteren Studie wollen die Forscher feststellen, ob geröstete Nüsse die gleiche Schutzwirkung entfalten.
Quelle: Internisten im Netz