Gegen Muskelverspannungen und Schmerzen des Bewegungsapparates hilft Rotlicht. Warum Infrarotanwendungen Linderung verschaffen und was es bei der Anwendung zu beachten gibt.
Infrarot ist ein natürlicher Bestandteil des Sonnenlichts. Je nach Wellenlänge unterscheidet man bei den Infrarotstrahlen zwischen A, B und C. Therapeutisch genutzt wird beim Menschen nur Infrarot A, das fünf bis sechs Millimeter tief in die Haut eindringt. Auf diese Weise erreicht es die durchbluteten Bereiche der Haut und regt körpereigene Prozesse an: Der Körper weitet an der bestrahlten Stelle seine Blutgefäße und die Durchblutung im umgebenen Gewebe steigt an. Dadurch kann mehr Sauerstoff in die betroffene Region transportiert werden und gleichzeitig werden Stoffwechselprodukte besser abtransportiert. Das reduziert Schmerzen. „Außerdem wirkt die Kombination aus Muskelentspannung und erhöhter Durchblutung leicht entzündungshemmend“, ergänzt Dr. Utta Petzold, Medizinerin bei der Barmer GEK.
Vorsicht bei Diabetes oder Herzleiden
Doch wie für alles gilt auch hier: Die Anwendung ist nicht immer sinnvoll und in manchen Fällen hat sie sogar einen gegenteiligen Effekt, beispielsweise bei schweren Herzerkrankungen oder Diabetes mellitus. Betroffene sollten vor dem Einsatz von Infrarotlicht unbedingt Rücksprache mit ihrem Arzt halten. Bei akutem Fieber oder Thrombosen empfiehlt es sich, ganz auf die Rotlichttherapie zu verzichten.
Infrarotlicht für den Hausgebrauch
Moderne Infrarotlampen weisen ein spezielles, definiertes Spektrum an Infrarot-A-Strahlung auf. Aufgrund ihres hohen Sicherheitsstandards sind sie zum täglichen Gebrauch in den eigenen vier Wänden geeignet. Je nach Herstellerangabe sollte man etwa 30 bis 50 Zentimeter Abstand zur Infrarotlampe einhalten und täglich nicht länger als etwa 15 Minuten bestrahlen. Dabei rät Petzold, nicht in die Strahlenquelle zu schauen, um Schäden an den Augen zu vermeiden. Treten während der Behandlung Schmerzen auf oder verstärken sich bereits vorhandene Schmerzen, sollte die Bestrahlung sofort abgebrochen werden. Ansonsten gilt: Augen zu und entspannen.
Quelle: Barmer GEK