Bei Müttern von Frühgeborenen setzt sich die Muttermilch anders zusammen als bei Müttern von zeitgerecht geborenen Kindern. Das fanden Forscher nun heraus. Sie eignet sich damit besonders gut für die speziellen Ernährungsbedürfnisse von Frühchen.
Muttermilch ist die optimale Nahrung für eine gesunde Säuglingsentwicklung. Auch Frühgeborene profitieren von der Milch – vor allem dann, wenn sie von der eigenen Mutter stammt: Amerikanische Forscher haben nun herausgefunden, dass die Mütter von Frühchen veränderte, speziell auf deren Bedürfnisse zugeschnittene RNA-Varianten in der Muttermilch haben. Diese beeinflussen, wie die genetische Information eines Säuglings sich in seinem Aussehen, Stoffwechsel und Verhalten äußert.
Frühgeborene, die gestillt werden, entwickeln sich besser
Die Forscher fanden in ihrer Studie neun veränderte RNA-Varianten, die unter anderem auf den Energiebedarf und die Magen-Darm-Funktion von Frühchen einwirken. Einige RNA-Varianten stießen die Fettproduktion bei den Frühgeborenen an – aufgrund ihres meist geringen Geburtsgewichts ein lebenswichtiger Prozess.
Alternativ: Muttermilch-Spende oder künstliche Zusätze
Durch die Entdeckung der Wissenschaftler könnte die Nährstoffversorgung von Frühchen besser an deren Bedürfnisse angepasst werden. „Wir wissen, dass frühgeborene Babys besser gedeihen, wenn sie Muttermilch erhalten und keine Formula-Nahrung, und unsere Ergebnisse können einige dieser gesundheitlichen Vorteile erklären, die mit dem Stillen einhergehen“, erklärt Dr. Steven Hicks vom Penn State College für Medizin. Sei Stillen keine Option, könnten anhand der Ergebnisse besonders geeignete Muttermilch-Spenderinnen ausgesucht werden. Eine weitere Möglichkeit bestünde darin, die RNA-Varianten im Labor herzustellen und Fläschchenmilch oder Babynahrung künstlich zuzusetzen.
Quelle: Kinderärzte im Netz