Lästern, hänseln, mobben – manche Kinder durchleiden im Schulalltag ein wahres Martyrium. Mit dem Grundsatz „Einfach nicht hinhören“ kommen sie meist nicht weiter. Stattdessen hilft ihnen eine beherzte Retourkutsche.
Ignorieren ist die falsche Stategie
Prof. Elisabeth Laugeson ist Psychologin am Department of Psychiatry and Bioverhavioral Sciences der Universität von Kalifornien. Sie hat erforscht, was Kindern am besten hilft, wenn sie Opfer von Mobbing werden. Davon, die kränkenden Worte einfach zu ignorieren, hält die Professorin aus Los Angeles nichts. Das ermutige den Mobber nur zu weiteren Sticheleien. Wer sein Leid Eltern oder Lehreren klagt, hat sogar mit Strafaktionen seiner Peiniger zu rechnen. „Besser ist es, wenn Kinder eine kurze ‚Retourkutsche‘ geben“, rät Prof. Laugeson.
Mögliche Reaktionen bei Mobbing
Laugeson empfiehlt kurze Sätze, die den Mobber bloßstellen und ihm das Gefühl vermitteln, langweilig oder dumm zu sein. Beispielsweise:
- „Was auch immer…“
- „Na und?“
- „Wen interessiert das?“
- „Echt beeindruckend…“
- „Und warum soll mich das interessieren?“
- „Soll das lustig sein?“
„Schüler können ihre Worte mit Körpersprache untermalen, in dem sie mit den Augen rollen oder mit den Schultern zucken, um zu zeigen, dass sie nicht beeindruckt sind“, ergänzt Prof. Laugeson.
Nach dem Kommentar weggehen
Nach der Retourkutsche entfernen sich die Mobbing-Opfer am besten sofort vom Ort des Geschehens. Mit diesem Souveränen Abgang unterstreichen sie das Gesagte. Außerdem nehmen sie ihrem Peiniger die Möglichkeit für weitere gehässige Kommentare. „Gehänselte sollten nie weggehen, ohne sich dem Angriff verbal zu widersetzen oder ohne gezeigt zu haben, dass ihnen die Äußerungen egal sind,“ betont Dr. Laugeson.
Quelle: Kinder- und Jugendärzte im Netz, Englischsprachiger Artikel der Universität von Kalifornien