Isländisches Moos

4. März 2017
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(Copyright: Karl-Heinz Liebisch/pixelio.de)

Wissenschaftlicher Name: Lichen islandicus

Allgemein

Isländisches Moos ist entgegen dem Namen kein Moos, sondern eine Flechte. Im hohen Norden wird die Pflanze als Grütze zubereitet und gegessen. Das erste Mal taucht die Pflanze in einem Arzneimittelverzeichnis des Jahres 1672 auf. Isländisches Moos galt als ein Mittel gegen Abmagerung, Durchfall und Erkrankungen der Atemwege. Die Flechte wird im Spätsommer und Herbst bei trockener Witterung gesammelt und an einem abgedunkelten Ort zum Trocknen gelagert.

Charakteristik

Von dem Isländischen Moos wird der getrocknete Flechtenkörper verwendet. Es wächst in Skandinavien, Kanada, Osteuropa und den GU-Staaten.

Anwendungsbereiche

Innere Anwendung: bei Schleimhautreizungen im Mund- und Rachenraum sowie Appetitlosigkeit.

Äußere Anwendung: bei schlecht heilenden Wunden.

Volksmedizin: bei Nieren- und Blasenleiden, Magenerkrankungen, Übelkeit und Erbrechen – besonders während der Schwangerschaft und bei Migräne -, Bronchitis, Keuchhusten und Durchfall.

Dosierung

Einzeldosis: 1,5 g Droge

Tagesdosis: 4 – 6 g Droge

Tee: 1,5 – 2,5 g fein zerschnittene Droge mit kochendem Wasser übergießen und nach 10 min durch ein Teesieb abgießen.

Wirkung und Nebenwirkungen

Die Droge wirkt reizlindernd durch die einhüllende Wirkung der enthaltenen Polysaccharide. Eine Lichenan und Isolichenan enthaltende Ethanolfällung des wässrigen Extrakts zeigte einen antitumoralen Effekt in Tierversuchen.

Die enthaltenen Flechtsäuren haben eine schwach antibiotische Wirkung.

Die besänftigenden und einhüllenden Effekte sind hilfreich im Falle von Irritationen der Atemwege und des Magen-Darm-Trakts.

Vorsicht: Bei Fieber und Entzündungen sollte Isländisches Moos besser nicht eingesetzt werden.

Anwendung in Lebensmitteln

Die Pflanze dient schon seit Urzeiten den nordischen Völkern als Nahrungsmittel und Arzneipflanze. Das bitter-tonisierende Aroma wird bei der Herstellung von alkoholischen Getränken genutzt.

Author: Th. Brendler, J. Gruenwald, Ch. Jaenicke


Eingetragen am 4. März 2017 in Heilpflanzen

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