Forscher haben in einer neuen Studie gezeigt, dass ein Zusammenhang zwischen Glutenunverträglichkeit und Magersucht bei Frauen besteht. Die Gründe dafür sind noch nicht endgültig geklärt.
Frauen, bei denen vor dem 19. Lebensjahr eine Glutenunverträglichkeit (Zöliakie) festgestellt wurde, haben laut Studie eine fast 5fach erhöhte Wahrscheinlichkeit, in der Vergangenheit an einer Magersucht gelitten zu haben. Für Patientinnen wiederum, die mit 20 Jahren oder älter die Diagnose Zöliakie erhielten, verdoppelte sich das Risiko, in der Folge an Magersucht zu erkranken. Gründe für diesen Zusammenhang könnten eine gemeinsame genetische Anfälligkeit oder ein erhöhtes Erkrankungsrisiko durch die jeweils andere Krankheit sein.
Bei Glutenunverträglichkeit übermäßiger Fokus auf Ernährung
Während ein Zusammenhang zwischen Essstörungen und Autoimmunerkrankungen wie Zöliakie schon früher festgestellt wurde, zeigten die Forscher nun, dass eine Erkrankung auch auf die andere folgen kann. So könnte eine Zöliakie durch den übermäßigen Fokus auf die „richtige“ Ernährungsform und daraus folgende diätische Einschränkungen der Betroffenen möglicherweise zu einer Essstörung führen.
Diättrend „Glutenfreiheit“ Risikofaktor für spätere Essstörung?
Problematisch sehen die Wissenschaftler in dem Zusammenhang den Diättrend, trotz einer körperlichen Verträglichkeit auf Gluten zu verzichten. Die Modediät sei vor allem bei weiblichen Jugendlichen populär. Bei ihnen könnte ein Glutenverzicht laut den Ergebnissen möglicherweise auch ohne Zöliakie in eine Essstörung münden.
Quelle: Kinderärzte im Netz