Die meisten Kinder und Jugendlichen mit Typ-1-Diabetes werden heute mit einer Insulinpumpe behandelt. Bislang war jedoch unklar, wie sicher die Pumpentherapie verglichen mit Insulin-Injektionen ist. Eine Studie schafft nun Klarheit.
Typ-1-Diabetes ist die häufigste Stoffwechselerkrankung bei Kindern und Jugendlichen. Die Mehrzahl von ihnen wird mit einer programmierbaren Insulinpumpe behandelt – anstelle von konventionellen Spritzen oder Insulin-Pens. Ihr Vorteil ist, dass sie den Körper über einen kleinen Katheter im Unterhautfettgewebe kontinuierlich mit Insulin versorgt. „Die Insulinzufuhr kann mit der Insulinpumpe insbesondere bei jungen Kindern besser verteilt und gesteuert werden als mit mehrfach täglichen Injektionen“, weiß Dr. Beate Karges von der Deutschen Diabetes Gesellschaft.
Weniger Über- und Unterzuckerungen mit Insulinpumpe
Bislang herrschte jedoch Unklarheit darüber, wie häufig es im Rahmen einer Pumpentherapie zu Überzuckerungen, Unterzuckerungen oder einer unerwünschten Gewichtszunahme kommt. In einer großangelegten Studie an Diabeteszentren in Deutschland, Österreich und Luxemburg wurden daher Pumpenpatienten mit Spritzenpatienten im Kindes- und Jugendalter verglichen. Es zeigte sich: Kinder und Jugendliche mit einer Insulinpumpe erlitten seltener schwere Unterzuckerungen und Überzuckerungen, verglichen mit Spritzenpatienten kontrollierten sie zudem ihren Blutzucker häufiger und benötigten insgesamt weniger Insulin. Beim Gewicht zeigte sich in beiden Gruppen kein Unterschied.
Fast alle Patienten bleiben bei der Pumpentherapie
Dr. Reinhard Holl, neben Karges einer der Studienautoren, zieht ein positives Fazit aus den Ergebnissen: „Die Insulinpumpe ist eine sichere Behandlungsform, die der Mehrzahl der Patienten eine verbesserte Stoffwechseleinstellung, vermehrte Flexibilität und damit Lebensqualität verschafft.“ Die Jugendlichen selber scheinen von der Pumpentherapie ebenfalls überzeugt zu sein: Auch wenn sie kontinuierlich am Körper getragen werden muss, halten über 95 Prozent der Jugendlichen mit Diabetes langfristig an der Insulinpumpe fest.
Quelle: Deutsche Diabetes Gesellschaft