Kurze Jacken und kalte Füße – im Winter gibt es genügend Gelegenheiten, sich eine Blasenentzündung zuzuziehen. Was wir tun können, wenn es uns erwischt hat.
"Wenn Füße und Unterleib auskühlen, verengen sich die Gefäße und die Durchblutung im Beckenbereich sinkt. Die weißen Blutkörperchen können eingedrungene Keime dann nicht mehr so effektiv bekämpfen, und es kann zu einer Blasenentzündung kommen", erklärt Dr. Utta Petzold, Medizinerin bei der Barmer GEK. Anzeichen sind ständiger Harndrang, brennende Schmerzen beim Wasserlassen sowie geringe Urinmengen.
Was tun bei einer Blasenentzündung?
"Wer merkt, dass eine Blasenentzündung im Anmarsch ist, sollte unbedingt viel trinken – auch wenn und gerade weil der Gang zur Toilette dadurch häufiger wird. Das klingt widersprüchlich, macht aber Sinn, denn durch die hohe Trinkmenge können die Bakterien mit dem Urin leichter aus der Blase ausgeschwemmt werden", rät Petzold. Geeignet sind Arzneitees mit Goldrute, Hibiskus, Hauhechel oder Schachtelhalm. Bärentraubenblätter wirken sogar leicht antibiotisch, schaden jedoch ab einer Anwendungsdauer über einer Woche der Blase. Zusätzlich empfiehlt die Gesundheitsexpertin Wärme und Ruhe: "Ein warmes Bad hilft gegen die Schmerzen, und anschließend geht es mit einer Wärmflasche ins Bett."
Ab wann zum Arzt?
Zum Arztbesuch rät Petzold, wenn die Entzündung länger als drei Tage dauert oder Symptome wie Fieber, blutiger Urin und Schmerzen in der Nierengegend hinzukommen. „Schwangere, Diabetiker, Kinder und Männer sollten gar nicht abwarten, denn bei ihnen verläuft eine Blasenentzündung oft schwer", warnt die Expertin.