Physiotherapie und regelmäßige Bewegung sind wichtig, damit die Gelenkfunktion von Rheuma-Patienten erhalten bleibt. Doch fehlende Anleitung und eingeschränkte Mobilität hindern Patienten oft am regelmäßigen Üben. Spielekonsolen können dies ändern.
Berliner Wissenschaftler der Charité-Universitätsmedizin untersuchten in einer Pilotstudie Patienten mit rheumatoider Arthritis, die alle mit einem biologischen Basismedikament behandelt wurden. Zunächst führten die Experten die Teilnehmer in das eigenständige Training ein. Anschließend trainierten die Patienten eigenständig – 15 von ihnen mit einem konventionellen heimbasierten Physiotherapieprogramm, die anderen 15 Personen mit einem Trainingsprogramm an einer Spielekonsole. Nach zwölf Wochen wechselten die Teilnehmer in die andere Behandlungsgruppe und führten die Übungen ebenfalls zwölf Wochen durch.
Übungen mit Spielekonsole erfolgreich
Das Ergebnis: „Im Vergleich zu herkömmlichen heimbasierten, physiotherapeutischen Übungen konnten wir gleiche Effekte feststellen“, erklärt Jan Zernicke, Studienkoordinator an der Klinik für Rheumatologie und Klinische Immunologie der Charité. „Hinzu kommt, dass auf diese Weise mehr Spaß in das Behandlungskonzept gebracht werden kann, was die Therapietreue und somit die Wirksamkeit erhöht“. Die Gesamtmuskelkraft der Patienten nahm um etwa zwölf Prozent zu und die Gehleistung stieg durchschnittlich um fünf Prozent.
Behandlungen über Skype als Alternative
Die Ergebnisse betrachten die Forscher als Ermutigung für Patienten, Rheumatologen und Physiotherapeuten, eine ergänzende Therapie mit diesem oder vergleichbaren animierten Übungsprogrammen zu erwägen. Auch die Behandlung über Skype und Webcam wird bereits praktiziert und hilft Patienten beispielsweise in Kanada, logistische Hürden zu überwinden und den Trainingsplan einzuhalten.
Quelle:Berliner Charité, Internisten im Netz