Sind Senioren oder Menschen mit körperlichen Einschränkungen zu Fuß unterwegs, stoßen sie immer wieder auf Hindernisse, etwa steile Treppen oder Anstiege. Die Navigations-App „Per-Pedes-Routings“ soll sie zukünftig schneller ans Ziel bringen.
Wiesbaden als Pilotprojekt: Hindernisse melden!
Das Projekt verfolgt einen so genannten Crowdsourcing-Ansatz: Indem möglichst viele Bürger Informationen über Barrieren im öffentlichen Raum an das System melden, wird die Datenbank erweitert. Gemeldete Hindernisse können dann zukünftig beim Erstellen der Route berücksichtigt werden. Um eine Barriere zu melden, rufen Nutzer eine kostenlose Telefonnummer an. Langfristig soll die Übermittlung über ein Smartphone-Programm möglich sein. Wiesbaden ist die erste Stadt, in der ab sofort Daten für die Entwicklung der App erhoben werden. Dazu werden 70 Wiesbadener mit einem Smartphone ausgestattet und auf „Hindernisläufe“ geschickt. Nachfolgend ist eine bundesweite Ausdehnung geplant. Die Projektbeteiligten rechnen damit, dass die Smartphone-App innerhalb der nächsten zwei Jahre einsatzfähig sein wird.
Mobilität erhält Lebensqualität
„Mobilität ist die Grundvoraussetzung für gesellschaftliche Teilhabe und ein wichtiger Faktor für den Erhalt der Lebensqualität“, erläutert Prof. Dr. Christian T. Haas, Leiter des Instituts für komplexe Gesundheitsforschung an der Hochschule Fresenius. „Mit der verbesserten Navigation zu Fuß möchten wir dazu beitragen, dass ältere Menschen und Menschen mit körperlicher Beeinträchtigung weiterhin die Möglichkeit haben, sich eigenständig zu versorgen und wichtige Ziele wie Arzt, Therapeut, Apotheke oder Supermarkt zu erreichen.“
Quelle: Hochschule Fresenius