Auch beim Trinkverhalten gilt: Eltern sind Vorbild für ihre Kinder. Zwei neue Studien zeigen, wie groß der Einfluss auf den eigenen Nachwuchs beim Thema Alkohol ist.
In einer langjährigen Studie des Instituts für Therapie- und Gesundheitsforschung (IFT-Nord) zum Thema Alkohol zeigt sich ein deutlicher Zusammenhang zwischen dem Trinkverhalten von Eltern und Kindern. „Bei hohem Alkoholkonsum der Eltern erhöht sich auch bei ihren Kindern das Risiko zum Rauschtrinken“, erklärt Prof. Reiner Hanewinkel, Leiter des IFT-Nord. Er ergänzt: „Zwölfjährige, deren Eltern regelmäßig Alkohol konsumieren, haben im Erwachsenenalter ein drei Mal höheres Risiko für das Rauschtrinken als Kinder aus Familien, in denen nie Alkohol getrunken wird.“
Nicht Wasser predigen und Wein trinken
Laut einer Befragung der DAK von 1000 Eltern hat jeder fünfte Jugendliche im Alter von 12 bis 17 schon einmal einen Alkoholrausch erlebt. Anlass zu Besorgnis gibt auch, dass jeder dritte Elternteil ein riskantes Trinkverhalten an den Tag legt – bei jedem vierten kommt es sogar mindestens einmal im Monat zum Rauschtrinken. „Wasser predigen und Wein trinken, das geht nicht“, fordert daher die Drogenbeauftragte der Bundesregierung Marlene Mortler. „Auch wenn heute in Deutschland weniger Alkohol getrunken wird als vor 20 Jahren – Alkoholmissbrauch ist und bleibt eine der großen gesundheitlichen Herausforderungen in unserem Land.“
Frühzeitige Aufklärung wichtig
„Die Untersuchungen zeigen, wie wichtig die frühzeitige Aufklärung über die Risiken und Gefahren von Alkoholmissbrauch ist“, erklärt DAK-Vorstandschef Andreas Storm. Eine Aufklärung über das sogenannte Komasaufen fordern auch fast alle befragten Eltern (92 Prozent). Daher startet die DAK dieses Jahr zum 8. Mal die Aufklärungskampagne „bunt statt blau – Kunst gegen Komasaufen“. An dem Plakatwettbewerb nahmen in den vergangenen Jahren bereits mehr als 80.000 Schüler im Alter von 12 bis 17 teil. Auch dieses Jahr sind 11.000 Schulen in Deutschland eingeladen, sich zu beteiligen. Anmeldeschluss für Einzelteilnehmer oder Schulklassen ist der 31. März 2017.
Anmeldung zum Plakatwettbewerb "bunt statt blau" bei der DAK