Zwischen koronaren Herzkrankheiten und der Belastung durch Verkehrslärm besteht ein direkter Zusammenhang. Zu diesem Ergebnis kommt eine aktuelle Untersuchung im Auftrag der WHO.
Verkehrslärm steigert die Ausschüttung von Stresshormonen
Zur Aktualisierung einer WHO-Richtlinie zum Thema Lärmbeeinträchtigung hat ein europäisches Forscherteam Dutzende Studien der letzten Jahre ausgewertet. Das Ergebnis: „Angesichts der Auswirkungen von Lärm auf die Ausschüttung von Stresshormonen und die Schlafqualität scheint ein kausaler Zusammenhang zwischen Verkehrslärm und einer koronaren Herzerkrankung plausibel.“ Das heißt: Je höher die Lärmbelastung, desto höher das Risiko einer koronaren Herzkrankheit. Besonders robust seien die Ergebnisse für Straßenverkehrslärm, weniger hingegen für Zug- oder Flugzeuglärm.
Mögliche Folgen von Lärm sind Herzinfarkt und Schlaganfall
Eine Arbeitsgruppe der Universitätsmedizin in Mainz konnte zuvor bereits einen Zusammenhang zwischen Lärmbelastung und einer Fehlfunktion der Innenwand von Blutgefäßen nachweisen. Diese gilt als wichtige Ursache von Herzinfarkten und Schlaganfällen.
Laut Schätzungen der WHO gehen in Westeuropa jährlich eine Million gesunde Lebensjahre durch Lärm verloren. Neben Herzerkrankungen begünstigt Lärm auch depressive Symptome ("Wenn Lärm auf die Seele schlägt").
Quelle: DGK