Der 4. September steht auch dieses Jahr wieder im Zeichen der sexuellen Gesundheit. An dem Tag wird weltweit auf die Gefahren von Geschlechtskrankheiten aufmerksam gemacht – unter anderem Hepatitis A und Hepatitis B.
Ein aktueller Hepatitis-A-Ausbruch in Berlin macht deutlich: Sexuell übertragbare Krankheiten stellen weltweit noch immer eine Gesundheitsgefahr dar. Mit dem Tag der sexuellen Gesundheit soll daher auf Präventionsmöglichkeiten hingewiesen werden. „Den sichersten Schutz vor Hepatitis A und vor der ebenfalls hauptsächlich durch sexuelle Kontakte übertragenen Hepatitis B bietet eine Impfung“, erklärt Dr. Michael P. Manns, Vorstandsvorsitzender der Deutschen Leberstiftung. Daneben spielt Safer Sex eine große Rolle in der Prävention.
Ein Beispiel: Hepatitis A und Hepatitis B
Bei Hepatitis A und Hepatitis B handelt es sich um virusbedingte Lebererkrankungen. Hepatitis A wird häufig als Schmierinfektion übertragen, also durch den Kontakt von bereits kleinen Fäkalienmengen mit den Schleimhäuten in Mund, Nase oder Augen. Hierzu kommt es zum Beispiel bei sexuellen Praktiken, die Kontakt mit dem Anus des Partners beinhalten. Bei älteren oder kranken Menschen führt Hepatitis A schlimmstenfalls zu akutem Leberversagen.
Hepatitis B wird hauptsächlich beim Sex übertragen. Neben allen Körperflüssigkeiten, die beim Sex eine Rolle spielen, sind auch nicht-steril durchgeführte Tätowierungen, Piercings und Rasuren ein Ansteckungsrisiko. Im Gegensatz zu Hepatitis A verläuft Hepatitis B gelegentlich chronisch. Dann droht eine Leberzirrhose, selten sogar ein Leberzellkarzinom. Gegen beide Viruserkrankungen schützt eine Impfung, die auch kombiniert durchgeführt werden kann.
Tabuisierung fördert Verbreitung von Geschlechtskrankheiten
„Zu einem lustvollen und positiven Umgang mit Sexualität gehört ein verantwortungsvoller Schutz vor sexuell übertragbaren Krankheiten. Jeder sexuell aktive Mensch sollte mit seinem Arzt über einen Impfschutz gegen Hepatitis A und B sprechen“, rät Dr. Manns. „Tabuisierung, Scham und Sprachlosigkeit hingegen begünstigen Infektionsketten und gesundheitliche Spätfolgen.“
Quelle: Deutsche Leberstiftung