Bei einer veganen Ernährung der Mutter kann es beim Stillen zu einem Nährstoffmangel des Neugeborenen kommen. Vor allem Vitamin B12 fehlt. Die Ernährung sollte daher mit dem Kinderarzt abgesprochen werden.
„Stillende Frauen haben – ebenso wie Schwangere – einen besonders hohen Bedarf unter anderem an Vitamin B12“, weiß Kinder- und Jugendarzt Dr. Hermann Josef Kahl. „Wenn sie sich vegan ernähren, sollten sie den Kinder- und Jugendarzt darüber informieren, damit der Pädiater regelmäßig überprüfen kann, ob der Säugling ausreichend mit Vitamin B12 versorgt wird. In den meisten Fällen reicht es, wenn die Mutter das Vitamin zusätzlich einnimmt.“
Bei Vitamin-B12-Mangel drohen Entwicklungsstörungen
Da Vitamin B12 in tierischen Produkten vorkommt, auf die Veganer grundsätzlich verzichten, kann sich hier schnell ein Mangel einstellen. Nimmt der Säugling das Vitamin nicht ausreichend über die Muttermilch zu sich, drohen mit einem Abstand von 4 bis 6 Monaten verschiedene Entwicklungsprobleme wie Wachstumsstörungen, Blutarmut, Muskelschwäche und eine verminderte Gehirnentwicklung.
Pflanzliche und tierische Produkte bei Babys kombinieren
Auch nach dem Abstillen raten Organisationen wie die Deutsche Gesellschaft für Ernährung zu einer ausgewogenen Nahrungsaufnahme der Kleinen. „Kinder sollten reichlich pflanzliche Lebensmittel, Gemüse, Obst, Getreideerzeugnisse und Kartoffeln essen. Gelegentlich sollten sie tierische Lebensmittel, wie Milch, Milchprodukte, Fleisch, Wurst, Eier und Fisch zu sich nehmen und selten Fett- und Zuckerreiches verzehren, wie Süßigkeiten und Knabbereien“, rät Dr. Kahl.
Quelle: Kinderärzte im Netz