Heiserkeit und Stimmverlust können Folge von Rheumatoider Arthritis sein. Ist das Sprechen kaum oder gar nicht mehr möglich, belastet die eingeschränkte Kommunikationsfähigkeit die Patienten. Was Betroffene dagegen unternehmen können.
Patienten mit rheumatoider Arthritis weisen meist Entzündungen an mehreren Gelenken auf. Sind zunächst oft die Fingergrundgelenke betroffen, greift die Erkrankung später auf andere Gelenke wie das Knie-, Hand- Sprung- oder Schultergelenk über. „Bei etwa fünf Prozent der Rheumatoiden Arthritis-Patienten kann dabei auch das so genannte Krikoarytenoidgelenk, das eine entscheidende Rolle bei der Stimmbildung spielt, von den Entzündungsprozessen betroffen sein“, weiß Dr. Ludwig Kalthoff, Rheumatologe in Bochum.
Auch beim Sprechen ist ein Gelenk beteiligt
Das Krikoarytenoidgelenk wird von zwei Stellknorpeln gebildet. Da diese mit den Stimmlippen verbunden sind, können die Stellknorpel die Stellung der Stimmlippen regulieren, sobald sie sich bewegen. Eine Entzündung im Bereich des Krikoarytenoidgelenks stört daher die Stimmbildung und führt zu Heiserkeit oder Stimmverlust. Auch ein rheumatoider Knoten im Stimmbänderbereich oder das Sjörgen-Syndrom können Stimmstörungen hervorrufen.
Der Stimme etwas Gutes tun
Mithilfe von entzündungshemmenden Basistherapeutika können Patienten den Beschwerden entgegenwirken. „Damit sich die Entzündung möglichst schnell zurückbilden kann, sollte der Patient aber auch gleichzeitig das Krikoarytenoidgelenk und seine Stimme schonen“, rät der erste Vorsitzende des Berufsverbands Deutscher Rheumatologen (BDRh). „Das heißt: möglichst wenig sprechen, auf keinen Fall aber flüstern, weil das die Stimmbänder noch mehr belastet als reden. Außerdem nicht rauchen und verrauchte Räume meiden. Dabei möglichst viel trinken – am besten entzündungshemmenden Kamillentee – oder saure beziehungsweise zuckerfreie Bonbons lutschen, um die Speichelbildung anzuregen.“ Dampfbäder mit Kamille, Kochsalz und Panthenol unterstützen das Abschwellen und fördern so die Heilung der Entzündung.
Quelle: Rheumatologen im Netz; BDRh