Gerührt oder geschüttelt? Die Frage passt auch zu Antibiotikasäften und Insulinpens. Denn bei den so genannten Arznei-Suspensionen ist Schütteln nicht immer die beste Lösung.
Warum Arznei-Suspensionen?
Für Kinder, Senioren und grundsätzlich bei Schluckbeschwerden sind Arzneisäfte ideal. Sie lassen sich leicht einnehmen und passgenau portionieren. Doch nicht jeder Wirkstoff löst sich in Wasser. Stattdessen entstehen Arznei-Suspension, bei denen der schwer lösliche Wirkstoff fein verteilt in der Flüssigkeit schwebt. Mit der Zeit sinkt er ab und sammelt sich am Grund des Gefäßes. Dieser Bodensatz muss vor jeder Anwendung aufgemischt werden, sonst kommt es zu Dosierungenauigkeiten.
Antibiotikasäfte richtig herstellen
Ein typisches Beispiel für Arznei-Suspensionen sind Antibiotikasäfte. Die Arzneiflaschen enthalten nur Pulver. Das Wasser fügt der Patient vor der ersten Anwendung hinzu. Damit keine Klümpchen entstehen, verwendet er kaltes Wasser. Das Auffüllen erfolgt in zwei Abschnitten. Im ersten Arbeitsschritt wird das Antibiotikum gelöst. Dazu füllt man eine erste Portion Wasser bis zur unteren Markierungslinie ein und bewegt die Flasche wiederholt schnell und kräftig nach unten und oben. Anschließend wird Wasser bis zur oberen Linie aufgefüllt und die Flasche erneut geschüttelt. So bekommt die Arzneistoff-Suspension die erforderliche Konzentration. Zur Aufbewahrung kommt der Saft in den Kühlschrank.
Insulinpens mit Bodensatz
Auch langwirksame Insuline enthaltenmanchmal einen Bodensatz. Doch wer die Ampullen schüttelt, ist falsch beraten. Dabei entstehen Luftblasen, die ein genaue Dosierung unmöglich machen. Stattdessen empfehlen Apotheker, den Pen mehrmals um 180 Grad zu drehen und in der Handfläche zu rollen. Bilden sich trotzdem Blasen, hilft ein einfacher Trick: Man hält den Pen mit der Spitze nach oben und klopft mit dem Finger dagegen. Nach Anbruch darf der Insulinpen vier Wochen bei Raumtemperatur gelagert werden.
Quelle: Bayerische Landesapothekerkammer