Pflanzliche Arznei richtig einsetzen

23. September 2024
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Apotheker unterstützen Patienten bei der Wahl eines wirkungsstarken und verträglichen Pflanzenpräparats. (Copyright: Billion Photos/Shutterstock)

Gegen Atemwegserkrankungen wie Erkältung, Halsschmerzen oder Husten gibt es wirkungsstarke pflanzliche Arznei. Die verschiedenen Präparate sind aber nur selten miteinander vergleichbar. Darauf weist die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände hin.

„Wenn auf der Packung nur ‚enthält Efeublätter‘ steht, heißt das gar nichts“, sagte der Apotheker Prof. Dr. Robert Fürst beim pharmacon, einem internationalen Fortbildungskongress der Bundesapothekerkammer. Denn nicht nur der Name enthaltener Pflanzenarten ist entscheidend für die Wirkung eines Arzneimittels, sondern seine genaue Zusammensetzung. Der Experte erläutert: „Über die Qualität eines pflanzlichen Medikaments entscheidet, aus welchem Pflanzenteil und vor allem wie der verwendete Extrakt hergestellt wurde. Das ist oft ein Firmengeheimnis. Die Wirksamkeit pflanzlicher Arzneimittel kann deshalb nach wissenschaftlichen Kriterien immer nur für ein einzelnes Präparat beurteilt werden. Wirkstoffgleiche Nachahmerprodukte im Sinne von ‚Phyto-Generika‘ gibt es aus pharmazeutischer Sicht nicht.“

Traditionelles Arzneimittel: klinische Studien stehen noch aus

Bei der Beurteilung eines pflanzlichen Medikaments hilft der Blick auf die Packung. Steht dort „traditionelles Arzneimittel“, wurde die Wirksamkeit nicht in klinischen Studien untersucht. Fürst stellt klar: „Das bedeutet nicht automatisch, dass das Medikament nicht wirksam ist. Die Wirksamkeit wurde aber nicht in klinischen Studien nachgewiesen.“ Wissenschaftlich gesichert ist die Wirksamkeit einzelner Extrakte und ihrer Wirkstoffe zum Beispiel aus Efeu, Thymian, Primel, Pelargonie, Purpursonnenhut und Kombinationen aus verschiedenen anderen Pflanzenextrakten.

Apothekenpflichtige Produkte garantieren Qualität

Fast alle Pflanzen enthalten mehr als einen Wirkstoff. Doch damit die pflanzlichen Stoffe wirken, müssen sie hoch genug dosiert sein. Das ist bei Produkten aus Drogerie- und Supermärkten oder dem Internet oft nicht der Fall. Anders bei apothekenpflichtigen Produkten, die als Arzneimittel eingestuft sind. Ihre Zulassung erhalten sie erst, wenn die Hersteller ihre Qualität, Wirksamkeit und Unbedenklichkeit nachweisen. Phytotherapeutika aus der Apotheke werden aus geprüften Rohstoffen ohne Schadstoffbelastung und mit standardisiertem Wirkstoffgehalt hergestellt. Um ein geeignetes und wirkungsvolles pflanzliches Präparat zu erhalten, sollten Patienten sich bei der Auswahl eines pflanzlichen Medikaments in der Apotheke beraten lassen.

Quelle: Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände

Author: Sandra Göbel


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