Diabetes, Rauchen oder Übergewicht schaden nicht nur dem Herz-Kreislauf-System, sondern trüben auf Dauer auch die Augenlinse. Patienten sind sich diesen Risikofaktoren für einen Grauen Star häufig nicht bewusst. Das wollen Augenärzte ändern.
Fast zehn Millionen Menschen in Deutschland leiden an einem Grauen Star, schätzt die Deutsche Ophthalmologische Gesellschaft (DOG). 800.000 Eingriffe sind pro Jahr notwendig, die das Gesundheitssystem in der Zeit mehr als 600 Millionen Euro kosten. Grauer Star ist damit eine der Volkskrankheiten. Doch der Verlauf der Krankheit ist nicht in Stein gemeißelt: Studien deuten darauf hin, dass der Lebensstil einen Einfluss darauf hat, wie schnell die Trübung der Augenlinse voranschreitet.
Diabetes, Rauchen und Übergewicht als Risikofaktoren
Während eine leichte Trübung ab dem 60. Lebensjahr eine normale Alterserscheinung darstellt, ist bei Patienten mit starker Sehbeeinträchtigung häufig ein ungesunder Lebensstil mitverantwortlich für das Fortschreiten der Krankheit. So war in einer englischen Studie Diabetes mellitus bei Frauen nach den Wechseljahren ein bedeutender Risikofaktor, am Grauen Star zu erkranken. Rauchen erhöhte das Risiko um 26 Prozent, starkes Übergewicht um zwölf Prozent.
Aufklärung der Patienten erforderlich
„Diese Ergebnisse zeigen einmal mehr wie wichtig es ist, dass wir als Augenärzte Patienten darüber aufklären, wie sie selbst dazu beitragen können, das Fortschreiten eines Grauen Stars zu vermeiden“, erklärt Prof. Christian Ohrloff, Mediensprecher der DOG. Demnach senken eine ausgewogene, vitaminreiche Ernährung, regelmäßige Bewegung und der Verzicht auf Zigaretten das Risiko einer Sehbehinderung in hohem Alter deutlich.
Quelle: idw